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Durch die Schließung der Balkanroute hat sich die Situation für viele Flüchtlinge in Griechenland verschlechtert – sie wissen nicht, wie es weiter gehen soll. Die Versorgung der Flüchtlinge mit dem Notwendigsten ist eine schwierige Herausforderung für die örtlichen Behörden und Organisationen.
Das Aktionsbündnis Allgäu e.V. ist seit dem 20. April in der Präfektur Pieria mit einem medizinischen Team im Einsatz. In dieser Region um die Stadt Katerini, die circa 2 Stunden von Thessaloniki entfernt ist, leben etwa 2.000 bis 2.500 Flüchtlinge. Eine Ärztin und eine Rettungsassistentin werden in den Flüchtlingslagern dort die medizinische Grundversorgung unterstützen. Der Einsatz ist vorerst für 6 Wochen geplant und läuft in enger Kooperation mit den griechischen Behörden, ADRA Deutschland und dem Medizinischen Katastrophen-Hilfswerk e.V. (MHW).
Caroline Weishaupt ist seit Mittwoch vor Ort und wird mittlerweile von Dr. Bettina von Gebhardt unterstützt. Das Team ist in Katerini untergebracht und wird jeden Tag in die Camps fahren. Am ersten Arbeitstag im Camp Petra Olympou, in dem circa 1.000 Flüchtlinge leben, unterstützte Caroline Weishaupt als ausgebildete Rettungsassistentin einen griechischen Militärarzt bei der Behandlung von Flüchtlingen. Sie bringt ihre Expertise in der hausärztlichen medizinischen Versorgung mit ein.
Die Krankheitsbilder sind sehr unterschiedlich, die Anforderungen entsprechend auch, das teilte Caroline Weishaupt bei ihrem ersten Lagebericht mit: „Wir haben am ersten Tag über 200 Patienten behandelt. Benötigt wird ein Fahrzeug vor Ort, um Patienten mit speziellen Erkrankungen zu weiteren Untersuchungen in die umliegenden Kliniken zu bringen.“ Mit diesem Fahrzeug kann das medizinische Team der Allgäu Medical Service GmbH Flüchtlinge in drei kleineren umliegenden Camps medizinisch betreuen.
Im Camp Petra Olympou sind sehr viele Frauen und Kinder, viele Schwangere, die meisten sind Jesiden aus dem Irak. Caroline Weishaupt berichtet, dass die Menschen sich sehr ruhig verhalten und sich gemeinsam um die täglichen Bedürfnisse, wie Kochen und Wäsche waschen, kümmern.
Mit Caroline Weishaupt und Bettina von Gebhardt wurden zwei in der Humanitären Hilfe erfahrene Helferinnen entsandt. Ihr Auftrag ist es, sowohl den Bedarf vor Ort zu erkunden und die medizinische Behandlung durchzuführen. Um die Hilfe vor Ort so effektiv und effizient wie möglich zu gestalten, erstellt Wolfgang Strahl, Vorstand vom Aktionsbündnis Allgäu e.V., bereits den Einsatzplan für weiteres medizinisches Personal.
Wolfgang Strahl, der seit mehr als 20 Jahren national und international einsatzerfahren ist, schätzt die Situation folgendermaßen ein: „Der erste Tag hat uns gezeigt, dass ein Bedarf eindeutig vorhanden ist, sowohl nach medizinischem Personal, Transportmöglichkeiten und Behandlungsmaterial, wie Medikamente, Verbandsmaterial, etc. Als Konsequenz prüfen wir die Entsendung eines Fahrzeuges, um sowohl Material nach Griechenland zu transportieren und vor Ort ein Fahrzeug zu haben, um die Patienten ins Krankenhaus zu bringen.“
Er war Ostern selbst vor Ort in Griechenland, um mit Sarah Spöttl und Dr. Matthias Schellmann eine erste Lageerkundung durchzuführen. Das Team besuchte das Camp am Grenzort in Idomeni und verteilte Nahrungsmittel, die mit Spendengeldern aus dem Allgäu vor Ort in Griechenland gekauft wurden.
Am Freitag kamen viele Kleinkinder und Kinder zur Behandlung. „Unter anderem haben wir ganz viele Babys behandelt. Die Kleinsten der Kleinen leiden besonders unter den hygienischen Bedingungen.“, berichtet Caroline Weishaupt per Telefon aus Camp Petra Olympou.
Helfen Sie den Flüchtlingen in Griechenland –Ihre Spende kann bei der medizinischen Grundversorgung unterstützen!
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Stichwort: Griechenland